Pustertaler Theatergemeinschaft
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Presse

 

Die Binden von Kilcrobally

von George O'Darkneys (Jörg Graser) November - Dezember 2002 zurück zur Seite
PRESSE-INFORMATIONEN

Februar 2002

Dolomiten

Kirche und Gesellschaft im Visier: PTG bringt "Die Blinden von Kilcrobally" auf die Bühne

21.02.2002

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Bezahlt wird nicht!

eine Farce von Dario Fo November 1999 zurück zur Seite
PRESSE-INFORMATIONEN

Oktober 1999

Tiroler Tageszeitung

Politklamotte

03.12.1999

Pustertaler Zeitung

Vom Nobelpreisträger Dario Fo inspiriert: PTG geht neue Wege

15.10.1999

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Donnerstag, 21. Februar 2002

Dolomiten

Kirche und Gesellschaft im Visier

Pustertaler Theatergemeinschaft bringt "Die Blinden von Kilcrobally" auf die Bühne

Oberrasen (kat) - Die Pustertaler Theatergemeinschaft gibt ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Drei Jahre nach ihrer bisher letzten Produktion besteigt sie im Herbst wieder die Bühnen zwischen Brixen und Lienz - mit dem zeitkritischen Stück "Die Blinden von Kilcro- bally" aus der Feder George O'Darkneys, der eigentlich Jörg Graser heißt und in Bayern lebt. Am Montagabend hat die Theatergemeinschaft das Projekt im Rasner Kulturhaus vorgestellt.

"Wir setzen uns absichtlich nicht dem Zwang aus, unsere Theaterprojekte in einem bestimmten Rhythmus zu verwirklichen, sondern werden erst dann tätig, wenn der Ruf nach einer besonderen Herausforderung laut wird", erklärte eingangs Obmann Josef Mairginter. Dementsprechend "unrhythmisch" waren die bisherigen Projekte der Theatergemeinschaft, deren erstes 1984 der "Michael Gaismair" von Franz Kranewitter war. 1992 folgte "Das vierte Gebot" von Ludwig Anzengruber, 1996 war der "Graf Schorschi" von Carl Borro Schwerla an der Reihe und schließlich 1999 "Bezahlt wird nicht" von Dario Fo.
Diesmal wagt man sich an "Die Blinden von Kilcrobally" heran, ein zeitkritisches Stück über Kirche und Gesellschaft, das an deutschsprachigen Bühnen schon erfolgreich aufgeführt wurde. In dem kleinen irischen Ort Kilcrobally brennt die Kirche. Als es der Pfarrer des Ortes erfährt, sagt er: "Gott sei Dank. Aber es ist zu befürchten, dass die Mauern stehen bleiben und über kurz oder lang alles wieder aufgebaut wird, wie es gewesen ist." Dass der Pfarrer damit nicht den Kirchenbauau meint, sondern das scheinheilige Leben seiner Schäfchen, wird bald klar. Zwar beichten diese brav, scheren sich sonst aber wenig um das eigene Glaubensleben. Der Pfarrer, der dies nicht mehr länger ertragen kann, beschließt daraufhin das Beichtgeheimnis aufzuheben - ein furchtbares Unterfangen für die Bewohner, besonders für den Wirt, der dem Pfarrer in der Beichte ein großes Geheimnis anvertraut hat: Er hat Methylalkohol an Betrunkene ausgeschenkt, die daraufhin erblindet sind. So wird der Wirt zum Mörder.
Regie wird Rolf Parton führen, der durch seine Inszenierungen der Passionsspiele in Erl bekannt ist. Das Bühnenbild wird Klaus Gasperi gestalten. Premiere wird das Stück am 25. Oktober in Oberrasen feiern, weitere Aufführungen sind geplant in Bruneck, Lienz, Vintl, Sexten und Brixen.

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Februar 2002

PRESSE-INFORMATIONEN

Theaterprojekt Oktober 2002

"Die Blinden von Kilcrobally" von George O’Darkney - Regie: Rolf Parton

Die Gruppe – PUSTERTALER THEATERGEMEINSCHAFT
Nach den Theaterprojekten „Michael Gaismair“ von Franz Kranewitter (1984, Regie Peter Mitterrutzner - insgesamt 45 Mitwirkende), „Das vierte Gebot“ von Ludwig Anzengruber (1992, Regie Edi Braunhofer - insgesamt 52 Mitwirkende) und „Graf Schorschi“ von Carl Borro Schwerla (1996, Regie Edi Braunhofer- insgesamt 62 Mitwirkende) „Bezahlt wird nicht“ von Dario Fo (1999, Regie Hans Strobl – insgesamt 31 Mitwirkende) wird jetzt das Stück „Die Blinden von Kilcrobally“ von George O’Darkney aufgeführt. 7 Spieler und ein Mitarbeiterstab von 25 Leuten sind für die Produktion samt Tournee erforderlich.
Die PUSTERTALER THEATERGEMEINSCHAFT setzt sich absichtlich nicht dem Zwang aus, ihre Theaterprojekte in einem bestimmten Rhythmus zu verwirklichen, sondern ist vielmehr darauf bedacht, erst dann tätig zu werden, wenn der Ruf vieler PTG-Anhänger nach einer besonderen Herausforderung laut wird. Deshalb liegt auch dieser Produktion das Prinzip der Übergemeindlichkeit zugrunde und wird von Schauspielern getragen, die aus den verschiedensten Gründen in ihren Heimatvereinen nicht zum Zuge kommen oder sich bei einem ausgebildeten Regisseur effizient weiterbilden können.

Der Regisseur – ROLF PARTON
Rolf Parton ist bekannt dafür. daß er mit Geduld und Durchsetzungsvermögen imstande ist, Theaterleidenschaften in Amateuren zu wecken. 1944 in Wien geboren, ließ er sich dort am Schubert-Konservatorium zum Schauspieler ausbilden. Regisseure wie Kurt Hübner, Horst Zankl, Jürgen Flimm und Hans Neuenfels prägten in der Folge seine Theaterlaufbahn. Seit 1983 ist er hauptsächlich als freischaffender Regisseur und Autor tätig. Zu den Glanzpunkten zählen dabei sicher „Maß für Maß“ von William Shakespeare (Regie), „Die Maultasch“ (Buch und Regie), „Passionspiele Erl“ (Regie 1997 und 2002) und natürlich „seine“ Freilichtaufführungen am Glockenhof in Tulfes/Tirol „Die Pfaffin“ (Buch und Regie 1997) und „Der Hexer“ (Buch und Regie 1998), ein Stück, das er für den Wettbewerb anläßlich der 1000-Jahr-Feier in Terenten geschrieben hat. Seit 12 Jahren ist er Leiter des Kindertheaters „Die Kiste“ in Tulfes/Tirol.
1995 kam er zum ersten Mal nach Bruneck, wo er mit seiner Regiearbeit bei Stücken wie „Kalte Hände“ von Thomas Baum, „Einer flog über das Kuckucksnest“ von Dale Wasserman, „Was der Butler sah“ von Joe Orton und „Offene Zweierbeziehung“ von Dario Fo und Franca Rame bei Publikum und Spielern einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat. Sein Inszenierungsstil, kollegial und doch sehr bestimmt, ist für Amateurschauspieler geradezu geschaffen.

Das Stück – DIE BLINDEN VON KILCROBALLY
„Die Blinden von Kilcrobally“
ist ein zeitkritisches Stück über Kirche und Gesellschaft von George O’Darkney und wurde von großen deutschsprachigen Bühnen mit Erfolg aufgeführt.
Kilcrobally liegt an der irischen Westküste. Die Kirche brennt, die Feuerwehr ist nach exzessivem Trinkgelage nicht einsatzfähig. Und dem Pfarrer ist dies alles nur recht. Er hat genug von den sündigen Dorfbewohnern, von Gott und vor allem von der Kirche als der steingewordenen Lüge. Keinen Augenblick länger ist er bereit, den notorischen Sündern in seiner Gemeinde die Absolution zu erteilen, ohne jegliche Aussicht auf Besserung.
Aber was geschieht, wenn die Geistlichkeit sich nicht länger an das Beichtgeheimnis gebunden fühlt? Wer wird dann eine weiße Weste behalten? Die Dorfbewohner wittern Gefahr: das sich selbst regulierende Prinzip von Schuld und Vergebung droht aus dem Gleichgewicht zu geraten.
Prompt wird der Pfarrer Opfer eines Anschlags. Drahtzieher ist der Schankwirt Doogan. Er trägt das finsterste aller Geheimnisse mit sich herum und fürchtet die Enthüllungen seines Beichtvaters – denn was es mit den acht Blinden auf sich hat, die seit Jahren im Dorf ein trostloses Dasein fristen und ihre Töchter und Frauen gegen Almosen an den Schankwirt verschachern, war stets ein gut gehütetes Geheimnis.

Der Autor – GEORGE O’DARKNEY
George O’Darkney heißt eigentlich Jörg Graser. Geboren wurde er 1951 in Heidelberg. Er ist Politologe und Absolvent der Münchner Filmhochschule. Als Regisseur und freier Autor lebt er in München.
Bekannt wurde Graser vor allem als Drehbuchautor sowie als Film- und Fernsehregisseur. Als Regisseur des Kinofilms „Der Mond ist nur a nackerte Kugel“ erhielt Graser den deutschen Bundesfilmpreis. 1990 wurde „Abrahams Gold“, ein Kinofilm, bei dem er ebenfalls Regie geführt hatte, mit dem Publikumspreis bei den Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet.
Sein erstes Theaterstück, „Witwenverbrennung“, wurde 1980 in Düsseldorf (Regie – Volker Hesse) uraufgeführt. Es folgten „Die buckelige Angelika“ (Uraufführung 1983 in Düsseldorf, Regie – Johannes Schaaf), „Zahngold“ (Uraufführung 1990 in Braunschweig, Regie – Wolfgang Gropper) und „Rabenthal“ (Uraufführung 1992 in München, Regie – Rolf Stahl). „Die Blinden von Kilcrobally“ wurde im Juni 1998 am Akademietheater des Wiener Burgtheaters uraufgeführt, inszeniert von Uwe-Eric Laufenberg.

Die Arbeit am Stück – WEITERBILDUNG IM VORDERGRUND
Zeitgenössische Theaterliteratur
wird nur selten mit Laiendarstellern inszeniert. Vielleicht auch deshalb, weil moderne und zeitkritische Theaterstücke bei unserem traditionellen Theaterpublikum nicht so gut ankommen und weil Theaterrezensenten solche Inszenierungen besonders kritisch beobachten.
Das Stück „Die Blinden von Kilcrobally“ ist wegen seiner komplizierten Sprache und wegen der Verschiedenartigkeit der Charaktere eine besondere Herausforderung für jeden Amateurschauspieler.
Aus- und Weiterbildung in Zusammenhang mit der Verwirklichung eines großen Theaterprojektes stand für die PUSTERTALER THEATERGEMEINSCHAFT schon seit ihren Anfängen absolut im Vordergrund. Konsequenterweise werden auch diesmal Lehreinheiten für Sprechtechnik und Grundlagen des Schauspielunterrichts der eigentlichen Probenarbeit vorausgehen, wobei diese vom Regisseur selbst geleitet werden und sowohl auf das Stück als auch auf die Mitwirkenden abgestimmt werden.

Die Aufführungen – EINE PUSTERTALER TOURNEE
Die PUSTERTALER THEATERGEMEINSCHAFT hat in ihren bisherigen Produktionen Spielern und Mitwirkenden von Vintl bis Sexten eine Möglichkeit geboten, sich im Theater zu entfalten und hat sich aufgrund dieser Tatsache bei ihren Aufführungen ein ansehnliches Stammpublikum erspielt. Dem wird auch bei „Die Blinden von Kilcrobally“ Rechnung getragen, so daß die Aufführungsorte sorgfältig ausgewählt wurden (siehe unten). Die mit 45 Abenden veranschlagte Probenarbeit wird im Kulturhaus Oberrasen absolviert.

Rasen

Freitag,

25.10.2002

Lienz

Dienstag, 

29.10.2002

Vintl

Samstag,

02.11.2002

Bruneck

Mittwoch,

06.11.2002

Sexten

Freitag,

08.11.2002

Brixen

Samstag,

09.11.2002

Rasen

Dienstag,

12.11.2002

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Freitag, 12. Dezember 1999

Tiroler Tageszeitung

Pustertaler spielen Dario Fo

Politklamotte

BRUNECK (ea). Dass Dario Fos Farce "Bezahlt wird nicht", an die sich die Pustertaler Theatergemeinschaft heranwagt, in den siebziger Jahren entstanden ist, merkt man sofort. Da ist von zivilem Ungehorsam die Rede, vom profitgierigen Bourgeois und geknechteten Proletarier, über den das Damoklesschwert der völligen Verarmung droht. Dario Fo nutzt in seinem radikalen, 1974 uraufgeführten Voksstück die Wirkung der Klamotte und Verwechslungsfarce, um soziale Missstände anzuprangern und das revolutionäre Bewusstsein zu fördern.
"Bezahlt wird nicht" ist nämlich die Parole der Arbeiterfrauen, die sich empören über neuerliche Preissteigerungen zusammenrotten und einen Supermarkt überfallen. Gegen den "Diebstahl von oben" setzen die beiden resoluten Frauen die "Enteigungn von unten" und bringen dadurch ihre Männer in Verlegenheit, deren revolutionärer Elan zunächst an ihrer Ehrlichkeit scheitert. Im Laufe der irrwitzigen Situationen, die sich bis zu einem scheintoten Polizisten steigern, machen die Ehemänner die Entwicklung vom braven Arbeiter zum Protestierer durch.
Regisseur Hans Strobl hat die politische Kampfansage ans Establishment zwar nicht gänzlich aufgehoben, hat sie aber auf ein Niveau reduziert, das ihm heute noch erträglich scheint. Seine Inszenierung lebt von Situationskomik, vom hohen Tempo und der Spielfreunde der fünf Akteure. Für eine Amateurbühne waren vor allem die Leistungen von Siglinde Horvat, Peter Niederegger, Cornelia Brugger, Josef Mairginter und Rudy Irenberger beachtlich.

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Oktober 1999

PRESSE-INFORMATIONEN

Die PUSTERTALER THEATERGEMEINSCHAFT spielt

"Bezahlt wird nicht!" von Dario Fo - Regie: Hans Strobl

 

Das Stück: "Bezahlt wird nicht!"
Die Geschichte erzählt von zwei Arbeiterfamilien, die sich abquälen und kämpfen, wobei sie die Waffe des "zivilen Ungehorsams" gebrauchen. Die Triebfeder, der Schlüssel zum Ganzen, ist der Hunger. Um das Problem des Appetits zu lösen, versucht es jeder zunächst für sich auf eigene Weise, um dann das Bedürfnis zu verspüren, gemeinsam zu agieren, sich zu organisieren und vereint zu kämpfen, um mehr zu erreichen als das bloße Überleben, nämlich wahrhaft und als zufriedener Mensch zu leben.
Die Farce führt den Emanzipationsprozeß zweier Arbeiterfrauen von ihren traditionellen Frauenrollen, von staatlichen und kirchlichen Autoritäten vor; die Männer lernen, ihre politische Verantwortung selbst in die Tat umzusetzen.
Ein Schwank, der alle Wirkungen der Klamotte, des Verwechslungsspiels nutzt, um soziale Mißstände anzuprangern - tagespolitische Ereignisse, satirisch verpackt, um sie dem Theaterpublikum genießbar zu machen.

Der Autor: Dario Fo
Geboren am 24.03.1926 in Sangiano (Varese) Seine Kindheit und Jugend verbrachte Fo im italiensisch-schweizerischen Grenzgebiet am Lago Maggiore, sein Vater war politisch aktiver Eisenbahner. 1945 begann Fo ein Architekturstudium, das er bald zugunsten seiner erfolgreichen Auftritte als Komiker abbrach. Er schrieb Farcen und Komödien, arbeitete kurzzeitig beim Film und entschied sich 1958 endgültig fürs Theater. Mit seiner Frau Franca Rame gründete er die Schauspielgruppe "Compagnia Fo-Rame", deren Komödienaufführungen in Italien und sogar im Ausland bekannt wurden.
1968/69, zur Zeit der Studentenrevolten und der Streikwelle in Italien, radikalisierte sich Fo politisch und gründete ein neues Theaterkollektiv außerhalb des bürgerlichen Theaterbetriebs, die "Nuova Scena". Inhaltlich wollten die Stücke der "Nuova Scena" die Geschichte Italiens aus kommunistischer Sicht darstellen. Die radikal-kritische Haltung Fos machte indes bald auch vor der KPI und ihrer Kulturpolitik nicht halt, er brach mit der parlamentarischen Opposition und wandte sich der außerparlamentarischen Linken zu. Daraufhin spaltete sich 1970 die "Nuova Scena", ein neues Ensemble, "La comune", wurde gegründet. Es versteht sich als "Chronik der Zeit". Die Stücke gehen jeweils von einer aktuellen politischen Situation aus, die als Farce gestaltet wird: "Zufälliger Tod eines Anarchisten" (1970), Peng, Peng! - Wer ist da? - Die Polizei! (1972), "Bezahlt wird nicht" (1974), "Mamma hat den besten Shit" (1976), "Nur Kinder, Küche, Kirche" (1977), "Sprechen wir von den Frauen" (1980).
Seit 1974 kann das Kollektiv seine Stücke im festen Haus, der "Palazzina Liberty" in Mailand aufführen. Improvisation und Komik sind die wesentlichen Mittel dieses "Volkstheaters", mit dem sich Fo vom heiligen Ernst des aristokratischen Theaters absetzt.
Mit der Verleihung des Literatur-Nobelpreises 1997 wurde dem streitbaren Autor die wertvollste aller Ehrungen zuteil.

Der Spielleiter: Hans Strobl
Jahrgang 1955. Hat mit seinem Heimatverein THEATER WAHLEN irgendwann angefangen, gegen den Theater-Strom zu schwimmen. In einem 200-Seelendorf alles eher als landläufige Theaterstücke zu inszenieren, war riskant. 1997/98 Absolvent des zweijährigen Lehrganges für angewandte Theaterpädagogik. Ist seither bei Inszenierungen überzeugter Anwender theaterpädagogischer Grundsätze. Spornt die Schauspieler an, ihre Erfahrungen, Erlebnisse, Beobachtungen, ihr eigenes erlebtes Leben für das Spiel und für die eigene Rolle nutzbar zu machen.
Seine letzten Arbeiten als Spielleiter:
"Rosa und Alois" von Hannes Decker (1994)
"Kirsch und Kern" von Ludwig Bender (1995)
"Das Lied der Wölfe" von Eva Patzig (1996)
"Zimmer frei" von Markus Köbeli (1997)
"Holzer’s Peepshow" von Markus Köbeli (1998)

Das Ensemble: PUSTERTALER THEATERGEMEINSCHAFT
Die PUSTERTALER THEATERGEMEINSCHAFT gab ihr Debut mit "Michael Gaismair" von Franz Kranewitter (Regie - Peter Mitterrutzner, insgesamt 48 Mitwirkende) zum Tiroler Gedenkjahr 1984. Ihre Mega-Inszierungen setzte sie 1992 mit dem Volksstück "Das vierte Gebot" von Ludwig Anzengruber (Regie - Edi Braunhofer, 44 Mitwirkende) und dem Singspiel "Graf Schorschi" von Carl Borro Schwerla (Regie - Edi Braunhofer, 58 Mitwirkende) fort. 1995 gestaltete sie die Eröffnungsfeier für die Biathlon-WM in Antholz, mit der Szenenfolge "Bilderbuch aus der heimischen Sagenwelt" (Regie - Elmar Drexel, 50 Mitwirkende). Die Inszenierung einer Pustertaler Hochzeitsgesellschaft für die ARD-Fernsehreihe "Wunderland" mit Michael Schanze (28 Mitwirkende) und die Beteilung am kanadischen Historienfilm "Die rote Violine" (Regie - Francois Girard, 18 Mitwirkende) runden die bisherige Tätigkeit der PUSTERTALER THEATERGEMEINSCHAFT ab.
Verkrustetes Vereinsdenken abbauen, über den Vereinszaun hinausschauen, neue Herausforderungen mit neuen Leuten suchen, Weiterbildung im Theater genießen, Gemeinschaft erleben, das Theater in den Vordergrund stellen - das waren seit jeher die vorrangigen Zielle PUSTERTALER THEATERGEMEINSCHAFT.
Das aktuelle Stück "Bezahlt wird nicht!" soll nicht nur eine Zwischenstation zu weiteren großen Inszenierungen sein. In diesem besonderen Fall gibt die PTG einem Theaterpädagogen das Heft in die Hand und will damit andere Theatergruppen anspornen, einheimische Regisseure zu verpflichten anstatt kostspielige Katzen aus dem deutschen Sack zu kaufen. Außerdem wird mit dieser Arbeit jenen Theaterleuten eine Spielwiese angeboten, die entweder als "theatersüchtig" einzustufen sind oder aus den verschiedensten Gründen in ihren Heimatvereinen nicht zum Zuge kommen. Schließlich war aber auch das Stück selbst Anreiz, den Südtiroler Amateurtheatergruppen aufzuzeigen, daß Volksstücke dieses Kalibers - wenn auch ihre Machart nicht alltäglich ist - hierzulande bestens ankommen.

Die Aufführungen

Freitag 12.11.1999 - Premiere Kolpinghaus Bruneck
Dienstag 16.11.1999 Kolpinghaus Bruneck
Mittwoch 17.11.1999 Kolpinghaus Bruneck
Freitag 19.11.1999 Grundschule Wahlen
Sonntag 21.11.1999 Grundschule Wahlen
Mittwoch 24.11.1999 Mittelschule Vintl
Freitag 26.11.1999 Mittelschule Vintl

jeweils um 20.30 Uhr
Kartenvorverkauf - ab 6. November
BAR LIBERTY, Bruder-Willram-Straße 17/A, 39031 BRUNECK
Tel. 0474/411086 - von 9.00 bis 15.00 Uhr

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PZ Nr. 21-224/99 - Freitag, 15. Oktober 1999

Pustertaler Zeitung

Vom Nobelpreistäger Dario Fo inspiriert:

Die Pustertaler Theatergemeinschaft geht neue Wege

Die Pustertaler Theatergemeinschaft geht einen neuen Weg, wenn sie sich zwischen Theaterprojekten wie "Das vierte Gebot" von Ludwig Anzengruber (1992, Regie Edi Braunhofer - insgesamt 52 Mitwirkende) und "Graf Schorschi" von Carl Borro Schwerla (1996, Regie Edi Brauhofer - insgesamt 62 Mitwirkende) jetzt einer überschaubareren Arbeit widmet.
Obwohl im nächsten oder übernächsten Jahr wieder ein Mammutprojekt geplant ist, wird jetzt ein kleines Projekt betreut, dem ebenso das Prinzip der Übergemeindlichkeit zugrunde liegt und von Schauspielern getragen wird, die aus den verschiedesten Gründen in ihren Heimatvereinen nicht zum Zuge kommen.
Gespielt wird die Farce "Bezahlt wird nicht!" von Dario Fo, dem Literatur-Nobelpreisträger von 1998. In diesem radikalen Volksstück schwingt das Enfant terrible der italienischen Theaterszene den Holzhammer gegen Kapital und Kommunismus, läßt dann aber doch Situationskomik und Witz siegen.
Hans Strobl inszeniert dieses Stück nach theaterpädagogischen Grundsätzen, die er im zweijährigen Lehrgang für angewandte Theaterpädagogik erlernt hat. Eine Herausforderung sowohl für Spieler (Cornelia Brugger, Siglinde Horvat , Rudy Irenberger, Josef Mairginter und Peter Niederegger) als auch für den Regisseur und vor allem ein Versuch, die ausgebildeten Theaterpädagogen in den Prozeß des Südtiroler Laientheaters einzugliedern.
Aufführungen am 12., 16. und 17.11. (Kolpinghaus Bruneck), 19. und 21.11. (Grundschule Wahlen), 24. und 26.11.1999 (Mittelschule Vintl).

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